Unsere diesjährige Bergtour führte Lutz und mich am vorletzten Septemberwochenende zuerst zum Mittenwalder Klettersteig zur Aklimatisierung und anschließend rüber nach Österreich zur Arnspitz-Gruppe bei Leutasch, die wir auf dem Grad überschreiten wollten. Es zeigte sich, dass wir mit der Wochenendauswahl genau ins Schwarze getroffen hatten, denn das Wetter war perfekt. Am folgenden Wochenende fiel hier in den hohen Lagen nämlich schon der erste Schnee.
So fuhren wir also Donnerstags nach Feierabend (mal flott) die knapp 800 km runter nach Mittenwald. Nach eine paar Stündchen Schlaf im Auto starteten wir um 5.oo Uhr den Aufstieg zum Mittenwalder Klettersteig rückseitig über die Brunnsteinhütte. Unser Plan war, so (zumindest auf der ersten Hälfte) den an diesem sonnigen Freitag zu erwartenden vielen Begehern, die ab 8.00 Uhr mit der Karwendelbahn hochfuhren, zu entgehen.
Im Sonnenaufgang erreichten wir den Brunnsteinanger, machten noch den kurzen Abstecher zur Brunnsteinspitze (2.180 m), bevor wir in den Klettersteig einstiegen. Planmäßig kamen uns auch erst ab der Hälfte die erste Gruppen entgegen, dennoch kamen wir weiterhin gut voran und konnten schon gegen 12.00 Uhr das wohl verdiente Helle an der Bergstation der Karwendelbahn geniessen, die wir anschließend, um die Knochen für den folgenden Tag zu schonen, für die Abfahrt ins Tal nahmen.
Für die kommenden 2 Nächte schlugen wir das Zelt auf dem Campingsplatz Alpen-Caravanpark Tennsee auf.
Am Samstag brachen wir früh Richtung Arnspitzen auf. Entgegen unserer Information war der Parkplatz an der Leutasch kostenpflichtig und wir (natürlich) ohne Kleingeld. Nach etwas hin und her Gekurve stellten wir das Auto etwas höher neben der Straße im Wald ab und begannen um 5.45 Uhr wir mit dem Aufstieg über die Forststraße. Nach 45 Minuten erreichten wir den Hohen Sattel und bogen links Richtung Arnplattenspitze ab. Auf dem Grad angekommen begann dann auch schon bald die erste leichte Kletterei bis zum Gipfel der Arnplattenspitze, auf dem wir gegen 7.30 Uhr die erste kleine Pause machten und versuchten die Route zur Mittleren Arnpsitze zu erspähen. Nach dem Abklettern über die Platten gerieten wir leider zu weit rechts in die Latschen und hatten die Nadeln, fluchender Weise zwischenzeitlich überall, kämpfen uns aber tapfer weiter durch das Gehölz. Anschließend kletterten wir im anspruchvollsten Teil der Tour, nordseitig im Bereich der Rinne hoch bis zur Scharte und auf den Gipfel der Mittleren Arnspitze, was sicherlich nicht die einfachste Route war, dafür aber richtig schön 😉 .
Nach dem Abklettern in die südliche Flanke ging es links herum zurück auf den Grat und ab da wunderschön, im stetigen Auf und Ab bis zur Großen Arnspitze (2196 m) bzw. dem Nachbargipfel mit dem Gipfelkreuz, welchen wir um 10.30 Uhr erreichten.
Der Rückweg verlief über den Normalweg, der südweitig zuerst steil bergab bis zur unbewirtschafteten Arnspitzhütte führt, dann rechts ab wieder zurück bis zum Hohen Sattel und dem Parkplatz (in rund 2 Stunden).
Endlich mal wieder am Fels… am Rande eines Familienurlaubs in Tirol, nahe Telfs, bestieg ich mit meinem Bruder Anfang Oktober den Karkopf (2469 m) über den Adlerklettersteig; bei gutem Wetter, aber leicht erschwerten Verhältnissen, auf Grund von Schnee in einigen Passagen.
Um 8.15 Uhr starteten wir gemütlich vom Parkpatz des Strassberghaus den Aufstieg und erreichten gegen 10.00 Uhr den Einstieg in den Klettersteig. Kurzer Snack, angurten und los… genial! Die Route entlang des Ostgrad und durch den Südhang war oft luftig, steil und kraftraubend, aber zog einen mit jederzeit toller Aussicht ins Inntal und auf die Zugspitze, voll in seinen Bann.
Wie schon erwähnt sorgte Schnee, insbesondere auf den eigentlich völlig unkritischen (ungesicherten) Gehpassagen, auf der Nordseite des Grats, für erhöhten Konzentrationsbedarf; gut dass wir ein Seil mit dabei hatten! Da seitdem Schneefall wohl noch keiner die Tour gemacht hatte waren die Suche nach Weg und zusätzliches Sichern zeitintensiv. Um 13.00 Uhr erreichten wir schließlich das Gipfelkreuz auf dem Karkopf.
Beim Abstieg gönnten wir uns noch etwas Leckeres auf der Terasse der Neuen Alplhütte.
In den vergangenen Wochen habe ich zwei neue Touren auf GPS-Tour.info gelistet, diese stammen noch aus dem Mallorcaurlaub von vor 2 Jahren. Beide Tagestouren verlaufen im Tramuntana Gebirge, die Besteigung des L’Ofre ist eine recht knackige Bergtour auf der es knapp 900 Höhenmeter zu überwinden gibt. Die Küstenwanderung von Deià nach Port de Sóller verläuft hingegen recht human, ist jedoch auf Grund einiger (durch Erosion entstandener) Wegschäden auch nicht zu unterschätzen. Es sind also beides keine „Flip-Flop-Touren“, aber mit etwas Ausdauer, genügend Wasser und dem richtigen Schuhwerk gut zu bewältigen, belohnt wird man von wunderschönen Aussichten und toller Natur.
Zu einem relativ spontanen Kletter-wochenende fuhren Lutz und ich vom 23. – 25. September „mal eben“ nach Österreich ins Tannheimer Tal, wo wir am Campingplatz Haldensee unser Zelt aufschlugen. Für den kommenden Tag hatten wir uns den Köllenspitz-Klettersteig vorgenommen. Auf Grund der guten Bedingungen wurde es letztendlich eine tolle Runde über den Klettersteig, die Köllenspitze, die Rote Flüh, Friedberger Klettersteig und den Schartschrofen.
Wir starteten um 6:30 am Wanderparkplatz in Nesselwängle und erreichten von dort, über den Zustieg vorbei am Gimpelhaus, gegen 8:30 den Einstieg zum Klettersteig. Bei traumhaftem Wetter durchkletterten wir den Steig in 2,5 Stunden. Während des Abstiegs entschieden wir uns zu Erweiterung der Runde. Diese ging dann vorbei am Gimpelhaus, wieder hoch zur Roten Flüh und über den einfachen Friedberger Klettersteig zum Schartschrofen. Von hier gingen wir über den Normalweg hinab zum Adlerhorst, wo wir uns bei wunderschönem Ausblick auf den Haldensee noch ein wohlverdientes Bierchen gönnten. Von dort ging es nur noch zurück zum Parkplatz, den wir schließlich um 16:30 erreichten.
Video der Tour:
Route über Köllenspitz-Klettersteig, Rote Flüh und Schartschrofen:
Wer es lieber etwas gemütlicher mag, aber dennoch den tollen Ausblick vom markantesten Gipfels der Tannheimer Gruppe erleben möchte, dem sei der Normalweg auf die Rote Flüh ans Herz gelegt. Er wird aktuell in der Reihe der „Tannheimer Klassiker“ im Bergzeit Magazin vorgestellt: Über den Normalweg auf die Rote Flüh
Endlich war es wieder soweit, Anfang Oktober fuhr ich mit meinem Bruder Lutz nach Österreich ins verlängerte Kletterwochenende. Unser Ziel waren die Berchtesgadener Alpen, wo wir von Dienten aus über den eindrucksvollen Königsjodler Klettersteig auf den Gipfel des Hochkönig (2.941 m) steigen wollten. Tage vorher hatten wir kontinuierlich die Wettervorhersagen verfolgt und uns regelmäßig über die Bedingungen vor Ort informiert. Besonders hiflreich waren hier, neben amüsanten und kuriosen Geschichten über die tägliche Zusammenkunft mit den Gästen, die Berichte im Blog des Matrashaus Hüttenwirts.
Die Anreise führte uns zuerst zum „Camping Neunbrunnen am Waldsee“ bei Saalfelden, dort schlugen wir unser Zelt, quasi unser Basislager für die kommenden 3 Nächte auf. Wenig später erkundeten wir die Umgebung und suchten schonmal den Wanderparkplatz bei Dienten, der unser Ausgangspunkt am kommenden Morgen sein sollte. Das „Abendbrot“ in Form von feinstem Hirschgulasch ließen wir uns im Gasthof am Campingplatz schmecken 🙂 .
Um 5:00 Uhr starteten wir den Aufstieg zum Königsjodler. Nach knapp 2 Stunden gehen mit der Kopflampe erreichten wir pünktlich zum Sonnenaufgang die Hochscharte, den Einstieg zum Klettersteig. Entlang der wilden Gratkante ging es auf und ab über die Teufelshörner, immer begleitet von der wunderschönen aufgehenden Sonne. Der Blick über das wolkenverhangene Tal ließ in der Ferne das Großglockner Massiv erscheinen. Wir kamen gut voran, so dass ich mir immer wieder Zeit für Foto- und Videoaufnahmen nehmen konnte. Unterhalb der steilen Wand des Kummetstein machten wir kurze Brotzeit, genossen die noch wärmenden Sonnenstrahlen und den Ausblick, bevor uns die Wolken aus dem Tal einholten. Ab jetzt war es vorbei mit der Aussicht! Das letzte Drittel des Königsjodler ging dennoch viel zu schnell vorbei und ehe wir uns versahen standen wir am Ausstieg, dem Hohen Kopf in 2.875 m und blickten auf die Gletscherreste der „Übergossenen Alm“. Knapp 4 Stunden hatten wir für den Klettersteig gebraucht, was für die guten Bedigungen an diesem Tag sprach. Um punkt 12:00 erreichten wir den Gipfel des Hochkönig. Die „Wolkensuppe“ lockerte sich zunehmend, als wir unser wohlverdientes Bierchen auf der Sonnenterasse des Matrashaus, direkt neben dem Gipfelkreuz tranken.
Für den Abstieg hatten wir uns gegen das steinschlaggefährdete Birkar und für den längeren, aber einfacheren Normalweg entschieden. Anfangs über weitläufige Schneefelder, später über die gewohnten Serpentinenwege ging es Talwärts bis zum Arthurhaus, von wo wir mit dem Wanderbus zurück bis zum Auto am Ausgangspunkt fuhren.
Mit dem Königsjodler reiht sich nun ein weiteres Highlight in die Liste unserer Klettertouren ein!
Zu einer unserer bisher spektakulärsten Bergtouren brachen Lutz und ich am 06. September zu Deutschland höchstem Gipfel, der Zugspitze (2962 m) auf. Nach einer Nacht im Wohnmobil an der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald begannen wir am Freitag bei schönstem Bergwetter den Aufstieg zur Zugspitze über den „Stöpselzieher“. Die nicht ganz so anspruchvolle Route über Ehrwald hatten wir dem Höllental-Klettersteig (vom Eibsee aus) vorgezogen, da wir diese Tour bereits vor einigen Jahren (damals war der Zugspitzferner noch um einiges größer) mit unserem Vater gemacht hatten und auch um Kräfte für dem kommenden Tag zu sparen. Als „Flachlandtiroler“ wollten wir uns zumindest etwas aklimatisieren.
Auf dem Gipfel kämpften wir uns dann durch die Touristenmassen auf dem Plato bis zu Gipfelkreuz für ein paar Fotos, bevor es ein leckeres Helles auf den gelungenen Aufstieg am ersten Tag gab. Nach einer klassisch wenig erholsamen „Hüttennacht“ im Münchener Haus starteten wir im Sonnenaufgang mit als erste vom Zugspitzgipfel aus in dem Jubiläumsgrat.
Der Sonnenaufgang voraus bot uns traumhafte Aussicht auf den Grat, die umgebenden Gipfel, sowie hinab auf den Zugspitzferner und das Höllental. Auf dem ausgesetzten Grat kamen wir nach kurzer Eingewöhnung gut voran und auch die Schlüsselstellen bereiteten uns keine großen Schwierigkeiten, so dass wir die Innere Höllentalspitze im angegebenen Zeitplan erreichten. Ab hier war die rot leuchtende Biwakhütte in Sicht. Arme und Beine machten sich beim ständigen Auf und Ab aber auch langsam bemerkbar… doch mit ein paar Powerrieglen ging es weiterhin ohne Komplikationen voran. Die Alpspitze erreichten wir nach rund 8 Stunden. Auf Grund von angeblichem Stau auf der Alpspitz-Ferrata nahmen wir den nicht ganz so schönen Abstieg über die Ostflanke bis zur Station der Alpspitzbahn, die wir ziemlich ausgelaugt, aber mit einem wahnsinnigen Stolz zum Sieg über die spektakulärste Gratüberschreitungen der Ostalpen erreichten.
Und hier ein Videozusammenschnitt von der Tour:
Wer jetzt Lust bekommen hat einmal etwas „Klettersteig-Luft“ zu schnuppern, dem kann ich den aktuellen Artikel des Bergzeit Magazin empfehlen, hier werden die Top 5 Klettersteige für Anfänger vorgestellt.
Auf dem seit diesem Jahr existierenden, insgesamt 690 km langen Alpe-Adria-Trail kann man vom Grossglockner aus bis ans Meer (weit-) wandern, oder auch nur einzelne, der 38 Etappen begehen. Durch Österreich, Slowenien und Italien führt die alpin gemäßigte Route bis nach Triest an die Küste der Adria. Unterwegs sollen zahlreiche ausgewiese Einkehr- und Übernachtungmöglichkeiten verfügbar sein. Auf der eigenen Webseite findet man neben der Tourenübersicht auch direkte Komplettangebote sowie den Trail als GPX-Track zum donwload.
Am vergangenen Donnerstag fuhr ich mit meinem Bruder zu einer spontanen Klettertour ins Berchtesgadener Land. Denn da der warme Frühling Schnee und Eis auf den niedrigeren Bergen schon überwiegend getaut hatte bot sich hier die Möglichkeit zur Begehung von ein paar Klettersteigen.
Unser „Basislager“ richteten wir uns auf dem Campingplatz Staufeneck in Piding ein. Dieser liegt neben Bad Reichenhall direkt am Fuße des Hochstaufen (1.771 m), der auch direkt am Freitag für unsere erste Besteigung herhalten sollte. Durch die Staufennordwand führte uns der Pidinger Klettersteig in grandiosen Steilpassagen über 700 Höhenmeter direkt bis unterhalb des Hochstaufen Gipfels. Den Abstieg machten wir über Bad Reichenhall und erreichten so nach gut 11 Stunden wieder den Campingplatz. (Eine genaue Tourbeschreibung mit Track folgt bald auf gps-tour.info) Für den Samstag hatten wir uns eigentlich den Hochtronsteig auf den Untersberg ausgesucht, aber wegen nicht ganz so guter Wettervorhersagen für den Nachmittag entschieden wir uns zu einer kürzeren Tour. Die Wahl fiel auf den Grünstein Klettersteig am Königssee. Auch dieser knackige Sportklettersteig im Schwierigkeitsbereich C – D, von dem aus man die ganze Zeit über einen tollen Blick auf den Watzmann hat, gefiel uns richtig gut. Hier hatte man die Möglichkeit von Einstiegen in unterschiedlichen Schwierigkeiten, wobei wir uns für „schwer“ entschieden. Die Passagen waren sehr kraftraubend aber ebenso genial. Vom Grünstein Gipfel stiegen wir nach Schönau ab und gingen von dort aus zurück zum Parkplatz am Königsee.
Abends gönnten wir uns im Bürgerbräu Brauhaus in Bad Reichenhall noch das wohlverdiente deftig bayrische Abendessen mit einem leckeren Hellen dabei, bevor wir letztendlich am Sonntag schon wieder die Heimreise antraten.